Zunächst einmal möchte ich Euch meinen ersten Drucker vorstellen. Irgendwie kam ich zum 3D Druck eher durch Zufall. Ich sage nur Black Friday – und da war ein Angebot, das ich nicht ablehnen konnte: oben genannter 3D Drucker zum sagenhaften Preis von 128 Euro inkl. Versand.
Da lachte natürlich das Schwabenherz und so zog der kleine Drucker bei mir ein.
Schauen wir uns zunächst mal die technischen Daten des Anycubic i3 Mega S an:
Drucktechnologie | FDM = Fused Deposition Modeling |
Extruder | 1 (single) |
Extrusions-Art | Bowden-Extruder (indirekt) |
Bauvolumen | 210 x 210 x 205mm (Breite x Tiefe x Höhe) |
Schichtauflösung | 0,05-0,3mm |
Genauigkeit X und Y | 0,0125mm |
Genauigkeit Z | 0,002mm |
Travel Speed | 100mm/sek |
Druckgeschwindigkeit | 20-100mm/sek |
Nozzle | 0,4mm |
Unterstützte Materialien | TPU, PLA, ABS, HIPS, Holz |
Filamentdurchmesser | 1,75mm |
Ideale Umgebungstemperatur | 8-40°C |
Maximale Temperatur Extruder | 260°C |
Maximale Temperatur Druckbett | 110°C |
Wir Ihr seht sind die technischen Daten durchaus mit höherpreisigen Modellen vergleichbar, immerhin kommt der Anycubic i3 Mega S mit einem beheizbaren Druckbett daher.
Die Nozzle lässt sich tauschen, allerdings ist man auf 0,4mm Durchmesser fest gelegt, zumindest mit dem verbauten Hotend.
Auf Auto-Levelling muss man bei diesem 3D Drucker leider verzichten, wobei ich sagen muss, das Leveln ging wirklich sehr leicht und man muss es ja auch nicht allzu oft machen.
Nachdem ich meinem Filamentdrucker einen Schrank spendiert habe, in dem er nun geschützt vor Staub und Zugluft seine Arbeit verrichten darf musste ich neu leveln. Danach habe ich die hier abgebildete Level-Spirale gedruckt, um mich davon zu überzeugen, dass auch wirklich alles perfekt ausgerichtet ist.

Wer genau diese Spirale drucken möchte, um die Ausrichtung seines Druckbetts zu überprüfen findet die .stl-Datei auf Thingiverse: Druckdatei für Levelspirale
Dass mein Druckbett übrigens so „verkratzt“ aussieht kommt daher, dass ich anfangs zu ungeduldig war und die frischen Drucke mit der Spachtel (war immerhin im Paket dabei) runter gekratzt habe. Dabei hat dieser kleine Drucker als Druckbett eine sogenannte „Ultrabase“.
Ultrabase? Was soll das denn sein?
Ultrabase ist die spezielle Ausführung des Glas-Druckbetts, das Anycubic verbaut. Ich nehme an, der schicke Name kommt auch von der Firma selbst. Das Glas ist beschichtet und hat die wunderbare Eigenschaft, dass die Haftung des Filaments auf dem Druckbett wie von Zauberhand passiert. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt und bisher auch mit keinem Filament-Material Probleme mit der Haftung. (an dieser Stelle klopfe ich mal auf Holz, dass das so bleibt).
Das Druckwerk haftet super an der Ultrabase – so gut eben, dass ich (jaja, ich weiß, ich hätte anfangs mal die Anleitung lesen sollen statt einfach drauf los zu kratzen, um die ersten Drucke ab zu bekommen) das Druckbett ein kleines Bisschen malträtiert habe, ungeduldig wie ich war.
Es liegt dem Drucker nämlich eine Probe Filament bei und eine Datei, mit der man zwei Eulen-Figuren drucken kann. Als Test-Druck quasi. Tja und da ich nunmal zu den ungeduldigen gehöre habe ich den Drucker zusammen geschraubt und dann sofort die Eulen gedruckt. Die saßen dann nach dem Drucken wie festgeklebt fest. Im Paket war aber eine Spachtel, also drauf los gespachtelt.
Später habe ich dann mit bekommen, dass wenn man das Druckbett einfach auskühlen lässt sich die gedruckten Sachen geradezu magisch lösen. Man kann sie – das gilt für so gut wie alle Sachen außer solchen mit wirklich sehr großer Auflagefläche – einfach mühelos abpflücken.
Also, liebe Leser und Leserinnen, wenn Ihr Euch für einen Anycubic 3D Drucker entscheidet, der eine Ultrabase als Druckbett hat, dann seid etwas geduldiger als ich und wartet einfach ab, bis das Druckbett unter 30 Grad hat. 😉
Aber ich schweife ab.
Der Lieferumfang
Der Lieferumfang ist durchaus ordentlich. Folgendes ist im Paket enthalten:
- Anycubic Mega S mit Filamenthalter
- Stromkabel
- Datenkabel (USB)
- Spachtel (Metall)
- Kleiner Knippser, eine Art Seitenschneider, zum Abknippsen des Filaments und was sonst so anfällt
- Toolkit mit verschiedenen Imbus und Schraubenschlüsseln
- zusätzliches Hot-End mit Ersatznozzle
- Nadeln (helfen bei verstopfter Nozzle)
- USB-Stick
- SD-Karte (auf dieser ist auch die Datei für den Testdruck schon drauf)
- Filament, ausreichend für einen Probedruck mit der beiliegenden Datei
- Aufbauanleitung (reich bebildert und absolut idiotensicher)
- Garantiekarte
Das alles kommt sicher verpackt in an, der Drucker bedarf noch ein bisschen Aufbau. Soll heißen, man schraubt die Holme, die in Z-Richtung (also nach oben) gehen und den Filamenthalter an, steckt die Kabel ein und das war’s eigentlich auch schon.
ACHTUNG: Achtet unbedingt darauf, die Spannung zu überprüfen! Falls der Drucker nämlich eigentlich für den US-Markt bestimmt war und nun in Europa gelandet ist könnte es sein, der Spannungs-Schieber steht noch auf US-Spannung. Dann würdet Ihr, wenn Ihr Euren neuen Drucker ans Stromnetz anschließt und einschaltet, diesen gleich mal mit einer Überspannung rösten. Also: bitte schauen, ob der Drucker auf 230 V steht!
Der Aufbau des Druckers gestaltet sich wirklich kinderleicht und ist das erledigt kann sofort los gedruckt werden.
Fazit
Mein Fazit: ich bin mit diesem Drucker rundum zufrieden. Gerade für Einsteiger oder als Zweit-, Dritt- oder X-t-Gerät kann man mit diesem 3D Drucker nichts falsch machen. Solide Technik mit solider Ausstattung für schöne Druckergebnisse.
Preis-Leistungs-Verhältnis
Wie oben erwähnt hatte ich ja Glück und habe meinen Anycubic i3 Mega S zum Schnäppchenpreis erstanden. Der UVP des Herstellers, den dieser auch auf der firmeneigenen Webseite im dazugehörigen Shop aufruft ist 234€. Die Versandkosten sind inklusive. Selbst zum „regulären“ Preis ist dieser Drucker immer noch günstig für das, was er bietet. Die Druckqualität ist solide, die Einstellmöglichkeiten ausreichend und die Auflösung sehr gut. Außerdem ist die Bedienung wirklich einfach und auch der Aufbau schnell erledigt.
Dieser Artikel wurde übrigens nicht gesponsert oder irgendwie unterstützt, ich gebe hier meine persönliche Erfahrung mit dem Drucker wieder und hoffe, mein Bericht bringt dem ein oder anderen etwas bei der Entscheidung, welcher Drucker angeschafft werden soll. Ich habe mit der Überlegung nämlich Wochen verbracht und Eckdaten verglichen. Der Preis hat mich letztendlich überzeugt, ich hätte aber wohl auch ohne Sonderangebot diesen Drucker als erstes Modell gekauft.